Ich liebe die Provence – im Sommer, aber auch in den kälteren Jahreszeiten. Wenn morgendlicher Raureif die Felder überzieht und der Duft von Holzöfen durch die Dörfer weht, zeigt sich diese Region von einer stillen, ursprünglichen Seite.

Provenzalischer Wintergenuss von Sophie Bonnet

Auf den Märkten finden sich saisonale Produkte: Maronen, Pilze, Trüffel, Quitten, Kürbis und Kohlgemüse. Und alles, was man für den vorweihnachtlichen Genuss benötigt: Clementinen, Datteln, Früchtepâtés und pain d’épices. Nougattorten mit Honig, Pistazien und getrockneten Früchten. Es geht hier ruhiger zu als im Sommer. Keine Staus vor den Parkplätzen. Die Händler haben Zeit für einen Plausch.

Die Bergdörfer des Luberon, durch deren Gassen sich sonst dicht gedrängt Touristen schieben, sind leer, beinahe ausgestorben. Es ist, als fände die Welt nur noch im Privaten statt. Wer jedoch genau hinsieht, der erlebt den wahren, authentischen Charakter dieser Region mit all ihren Traditionen. Während der fêtes calendales, der Weihnachtsfeierlichkeiten herrscht eine geradezu inbrünstig gelebte Freude an alten Ritualen und Bräuchen, mit denen die Provenzalen die Weihnachtszeit auf genussvolle Weise zelebrieren.

Es ist diese besondere Stimmung, die mich dazu inspiriert hat, ein weiteres Kochbuch zu schreiben. Nach „Provenzalischer Genuss“, in dem klasssische Sommerrezepte gezeigt werden, ist „Provenzalischer Wintergenuss“ eine Einladung zu einer kulinarischen und atmosphärischen Reise durch Herbst, Winter und die festlichen Wochen in Südfrankreich.

In sieben Kapiteln stelle ich meine liebsten Rezepte der Saison vor – von klassischem Kartoffelgratin und gratinierter Zwiebelsuppe über Hähnchenbrust in Morchel-Sahnesauce und Mangoldkuchen bis hin zum Baba au rhum und der berühmten Bûche de Noël.
Begleitet werden die Gerichte von persönlichen Anekdoten, Einblicken in provenzalische Weihnachtstraditionen und von vielen stimmungsvollen Bildern aus der Region. Sämtliche Fotografien dieses Buches – von Landschaften und Ambiente bis hin zu den Foodbildern – habe ich auf meinen Reisen und am heimischen Tisch aufgenommen. Es ist ein sehr persönlicher Blick, und ich stelle mir vor, dass er euch dazu inspiriert, die unbekanntere Seite der Provence mit allen Sinnen zu genießen

Bon appétit und viel Freude beim Schmökern, Nachkochen und Genießen!
Eure Sophie Bonnet