Heute finden wir uns in der Welt von Corona wieder und es ist erstaunlich, wie viel von dem, was noch vor wenigen Wochen undenkbar war, Realität geworden ist. Und nun? Wie geht es weiter? Worauf können wir uns noch verlassen, was gibt uns Halt?

Das fragen sich im neuen Fall von Pierre Durand auch die Empfänger eines Kettenbriefes, in dem der Tod dreier Sünder angekündigt wird – und damit der Tag des letzten Gerichts. Die Prophezeiung lässt Raum für Interpretationen und Verschwörungstheorien. Ist das Ende der Welt wirklich so nahe? Kann man etwas tun, um das Ganze heil zu überstehen?

In einer Zeit des Kontrollverlusts steigt das Bedürfnis nach einfachen Antworten, aber diese führen nicht zur Beruhigung, ganz im Gegenteil. Wie verletzlich oder gar vergänglich ist der Mensch? Und welche Strategien gibt es, um Kranke zu heilen? Mit Hilfe der Wissenschaft oder mit einem festen Glauben? Oder einfach nur Augen zu und durch?

Fragen, denen auch Pierre nachgeht. Die Ermittlungen führen ihn nach Saintes-Maries-de-la-Mer – einem Wallfahrtsort der gitans, die sich durch die rasante Ausbreitung einer fundamentalen Glaubensgemeinschaft bedroht fühlen. Einer Gemeinde, die sich auf den angeblich nahenden Weltuntergang vorbereitet, den nur jene überleben, die vom Heiligen Geist erfüllt sind …

Das Buch ist in manchen Szenen erschreckend aktuell. Und trotzdem kommt die Schönheit der Camargue und der kulinarische Genuss nicht zu kurz. Es ist eben ein Fall für Pierre Durand. Und der glaubt – ebenso wie ich – dass am Ende alles gut wird.

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Wie es mir in Zeiten von Corona geht und welche Hoffnungen ich für die Zukunft habe, darüber habe ich mit der Journalistin Anja Goerz in einem Sonderpodcast von die_schreibenden gesprochen: https://soundcloud.com/anja-goerz-581547647/sophie-bonnet-sonderpodcast-35